Rheinische Post
- Lokal Ausgabe Krefeld
15. November
1999
Amerikanischer
Traum als Lotteriegewinn
Zwei Krefelder wanderten in die USA aus
Von MARC SCHÜTZ
Das war
eine der besten Entscheidungen, die wir je getroffen haben,
sagt der ehemalige Krefelder Christoph Pütz zufrieden. 1998
sind er und seine Frau Simone in die USA ausgewandert. Im Fernsehen
hatte das Paar einen Bericht über die Green Card-Lotterie gesehen.
Ganz so einfach,
wie es da aussah, war die Sache allerdings nicht. Zuerst wandte
sich das Paar an eine Vermittlungsfirma. Doch der Erfolg blieb aus.
Daraufhin haben wir es auf eigene Faust versucht. Das hat
auf Anhieb geklappt. Die Spannung steigt Auf Anhieb?
Von wegen! Natürlich war der Aufwand groß: Familie Pütz
musste sich gründlich vorbereiten, zum Konsulat fahren und
umständliche Formalitäten bei deutschen Behörden
erledigen. Da steigt die Spannung. Schließlich entscheidet
die Lotterie über das Leben einer Familie. Entsprechend groß
war auch die Freude, als die beiden erfuhren, dass es endlich geklappt
hatte. Im April 1998 war es soweit. Im Land der Träume angekommen,
wartete die übliche Einreise-Prozedur auf das Ehepaar. Als
endlich, endlich alle Formulare unterschrieben waren, blickte sie
der Beamte plötzlich ernst an, ging um seinen Tisch herum,
gab ihnen die Hand und sagte feierlich: Welcome to the United
States - Willkommen in den Vereinigten Staaten. Für das
Paar war ein Traum Wirklichkeit geworden. Jetzt leben die beiden
mit Hund in Denver/Colorado. Heimweh? Wir wussten, dass wir
von vielem Abschied nehmen und härter arbeiten müssen,
erinnert sich Pütz. Auch die soziale Absicherung machte anfangs
Sorgen. Doch heute weiß er: Man kann in den USA fast
genauso abgesichert leben wie in Deutschland, wenn man am Anfang
nicht in Saus und Braus lebt und für das Alter spart.
Was hat die beiden veranlasst, ausgerechnet in die USA zu gehen?
Lebensstil und Klima gefallen uns einfach besser, antwortet
Pütz. Das wusste er bereits von seinen zahlreichen Reisen in
die USA.
Kontakt über
Computer
Jetzt arbeitet der gelernte Bankkaufmann nach einer Weiterbildung
in de nStaaten als Computertechniker. Der Computer hilft auch, mit
ihrer Heimat in Verbindung zu bleiben. Per e-mail und Telefon
halten wir Kontakt,berichtet er. Dieses Jahr waren sie bereits
zweimal hier, obwohl eigentlich geplant war, nur alle zwei Jahre
zu kommen. Zwischendurch können uns unsere Freunde ja
hier besuchen, erklären Simone und Christoph Pütz.
Gar nicht so problematisch sei es gewesen, Bekanntschaften in der
neuen Heimat zu knüpfen.Über Arbeit und Internet
haben sich gute Freundschaften ergeben,sagt der Wahlamerikaner.
Kein Wunder, dass sich beide heute nicht mehr vorstellen können,
in ihre Heimat zurückzukehren.
Der AmerikanischeTraum - bei Pütz aus Krefeld wurde
er Wirklichkeit.
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