Offizielle
Definition des Begriffes Auswandern
aus|wan·dern
ist (aus wirtschaftlichen, politischen Gründen) das Heimatland
für immer verlassen;
Erst Mal
ein Hinweis: Nicht jeder ist fürs Auswandern geeignet.
Wir bitten jeden sich den Schritt ernsthaft zu überlegen. Es
erfordert viel Arbeit und Engagement, um hier zu bestehen. Wer soziale
Sicherheit, 6 Wochen Urlaub + 4 Wochen Krankfeiern im Jahr, massig
Feiertage und 35 Stunden-Woche sucht, gehört nicht nach Amerika!
Nehmen Sie dann lieber Abstand vom Gedanken, auszuwandern!
1)
Informationen
Sammeln
Sie soviele Informationen wie möglich. Aus unserer Erfahrung
hat sich gezeigt, daß gute Informationen teilweise mehr wert
sind, als bares Geld. Auch wenn so manche Information am Anfang
als nutzlos erscheint, man weiß nie, wofür sie mal braucht.
2)
Sozialsystem
Lösen
Sie sich vom Deutschen Sozialsystem und der Vollkasko-Mentalität.
Klar 100% Absicherung sind ja ganz nett, aber wer weiß schon,
ob er jemals Geld von der Pflegeversicherung bekommt oder wie sicher
die Rente ist. Sachen wie Haftpflichtversicherung oder Krankenversicherung
- die sind wichtig, aber man kann es auch übertreiben (Pflegeversicherung
u. a.). Vergessen Sie die gute alte Deutsche Kapitallebens-versicherung
- mit um die 7-8% Rendite ist das einfach zu wenig für die
Rente. Am Ende verdienen nur die Versicherungen und der Staat. Der
Deutsche Staat hat dem Bürger das Recht genommen, selber Verantwortung
zu übernehmen. Man treibt es noch auf die Spitze und will dem
Bürger weiß machen, alles wäre OK. Übernehmen
Sie die Verantwortung für ihren Ruhestand selber und handeln
mit dem Bewußtsein, daß nur Sie selbst für Ihren
Ruhestand verantwortlich sind. Hier in Amerika geht es einem genauso
gut, wie in Deutschland man kann sich genauso absichern wie
in Deutschland. Wer mit Vernunft handelt, kommt hier sehr gut zurecht!
OK, Disziplin gehört dazu, aber wer auswandert, sollte dazu
in der Lage sein! 401K Plan, IRA und andere Möglichkeiten,
vom Staat initiiert, helfen einem steuergünstig Geld fürs
Alter beiseite zu tun. Nutzen Sie diese Möglichkeiten! Die
meisten Arbeitgeber gewähren Krankenversicherung für einen
Arbeitnehmer - inklusive Familie. Man zahlt selber einen kleinen
Obolus (abzugsfähig von Steuer) - zwischen 50 und 110 USD für
die ganze Familie, den Rest zahlt der Arbeitgeber. Manche Arbeitgeber
übernehmen sogar den kompletten Beitrag. Es sind ja dann in
der Regel Krankenversicherung, Dental-Versicherung und auch die
Augen-Versicherung beinhaltet. Häufig schließt
der Arbeitgeber dazu eine Risiko-Lebensversicherung für den
Angestellten ab. Das sind natürlich nur Auszüge und Beispiele
und viele schlechtbezahlte Jobs bieten nicht diese Vorteile. Wir
sehen es mal so wer den Ehrgeiz hat hier in die USA auszuwandern,
sollte in der Lage sein, seinen Weg zu gehen persönlich
wie auch beruflich. Klar, man bekommt hier nicht soviel und solange
Arbeitslosen-geld verglichen zu Deutschland, aber wer arbeiten will
und wenn man sich nicht zu fein ist für so manchen Job ...!
Dafür bekommt man aber den Gegenwert, hier leben zu dürfen!
Für uns selber ein unbezahlbares Glück!
Deutsche
Rentenversicherung - soll man freiwillig einzahlen, wenn man auswandert?
Uns wurde dieser Schritt von Agenten der Vollkasko-Mafia-Versicherung
empfohlen, aber wir haben es nicht gemacht, denn die USA haben steuerbegünstigte
Anlageformen, wo man sein Geld selber verwalten kann. Höhere
Rendite und die Gewißheit, daß man am Ende wirklich
das heraus bekommt, was man auch einzahlt! Natürlich sollte
man sein Geld nicht in Optionen oder Dot.Com Firmen anlegen, aber
es gibt gute Aktien oder Aktienfonds, die eigentlich langfristig
nicht falsch gewählt sind. Selbstverständlich muß
man schon ent-sprechend seines Alters agieren das nur als
zusätzlicher Hinweis.
3)
Urlaub
6 Wochen bezahlten Urlaub - die gibt es hier nicht (oder aber wenn
es sie gibt - sehr sehr selten). 2 Wochen bezahlten Urlaub pro Jahr
ist hier der Durchschnitt! Man kann aber in der Regel noch ein oder
zwei Wochen unbezahlten Urlaub dazu nehmen. Ist schon eine Umstellung,
wenn man vorher 6 Wochen Urlaub hatte, aber es geht! Wir nutzen
die Wochen-enden wesentlich intensiver als in Deutschland und sind
mindestens einen Tag vom Wochenende unterwegs - auch ohne viel Geld
auszugeben, kann man eine Menge unternehmen besonders hier
in Colorado. Da kommt die Sache mit den Informationen wieder zum
tragen. Auch hier spielen sie eine wichtige Rolle. Wenn man nicht
auf die 6 Wochen Urlaub verzichten kann, sollte man lieber in Deutschland
bleiben. Viele Firmen erhöhen die Anzahl an Urlaubstagen für
Angestellte, die zum Beispiel länger als 5 Jahre bei der Firma
bleiben. Auch haben Spezialisten/Fachkräfte häufig mehr
Urlaub, als normale Angestellte. Vielleicht ein weiterer Anreiz,
sich vom Tellerwäscher zum Millionär hoch
zu arbeiten.
4) Kranktage
Bei den
meisten Arbeitgebern baut man mit der Zeit Stunden auf, die dann
als Kranktage benutzt werden können. Am ersten Tag hat man
nichts, aber das Zeitkonto füllt sich mit der Zeit. Je nach
Arbeitgeber kann man auch Zeit benutzen, die man erst
später wieder erarbeitet. In meiner jetzigen Firma
wird zum Beispiel auch Krankzeit gespendet - soll heißen,
daß jemand der viel Tage zur Verfügung hat, etwas davon
an bedürftige Kollegen abgibt (Chronisch Kranke, Mütter
mit Kindern, etc.). Ob der Aufbau von Kranktagen limitiert ist,
hängt vom Arbeitgeber ab.
5) Feiertage
Feiertage
haben die Amis auch! Fallen diese auf einen Samstag oder Sonntag,
ist in der Regel der Freitag davor oder der Montag danach frei!
Viel Firmen haben auch sogenannte Floating Holidays. Das sind zusätzliche
Frei-Tage, die jeder Arbeitnehmer bekommt und direkt
vor oder nach einem Feiertag nehmen kann. So lassen sich verlängerte
Wochenende ideal planen, der Urlaub verlängern, etc..
Hier eine
Liste der Feiertage, die die Feiertage ausweist, die man in der
Regel als normaler Arbeitnehmer frei hat - nicht jeder Feiertag
wird nämlich auch als Frei-Tag dem Arbeitnehmer
geschenkt.
1.1.:
New Years Day
Mai:
letzter Montag: Memorial Day
Juli:
4.7.: Independece Day
September:
1. Montag: Labor Day
November:
4. Donnerstag: Thanksgiving Day
Dezember:
25.12.: Christmas Day
Vergleichen Sie das jetzt einmal mit den gängigen deutschen
Feiertagen (2 Weihnachten, 1 Neujahr, 2 Ostern, Tag der Deutschen
Einheit, Pfingsten, Tag der Arbeit, Himmelfahrt, Fronleichnam)
6) Credit History
/ Kreditkarten
Besorgen
Sie sich Secured Credit Cards, z. B. von Conoco/Visa
und fangen Sie an sehr früh Credit History aufzubauen. Das
ist sehr wichtig, denn irgendwann möchte man mal ein Haus oder
ein Auto auf Kredit kaufen. Die Credit History zeigt dem Geldgeber,
daß man in der Lage ist, seine Schuldendienste zu leisten.
Auch Telefonfirmen oder die Stadtwerke verlangen sonst Deposits
als Sicherheit. Selbst die Autover-sicherung verlangt eine gute
Credit History, sonst wird die Versicherung gleich teurer. Bei einer
Secured Credit Card hinterlegt man einen bestimmten Betrag, zum
Beispiel $500 USD, und bekommt dann eine Credit Card mit dem gleichen
Kreditrahmen. Das reicht dann schon, um Kredit aufzubauen. Zahlen
Sie den monatlichen Betrag immer voll ab, denn die Zinsen liegen
weit oben lassen Sie keine Balance stehen, auch
wenn die Firmen das anbieten. Auch nach 2 Jahren guten Verhaltens
holt einen die Vergangenheit noch ein. Wir haben uns dieses Jahr
(2000) eine Klimaanlage ins Haus einbauen lassen und wollten einen
Teilbetrag finanzieren = 6 Monate same as cash (6 Monate Zahlungsziel).
Unser Geld hätte so noch 6 Monate Zinsen bringen können
anstatt das wir direkt alles bezahlen. Naja, es klappte nach ausführlichen
Verhandlungen mit der Bank, aber der Haupt-Knackpunkt war die noch
kurze Credit History von nur knapp über 2 Jahren. Da mußte
die Bank doch hin und her überlegen - wie gesagt es klappte
dann doch.
Ein weiterer
Weg zur guten Credit History auch von Anfang an ist
der Weg zu einer Credit Union (Art Genossenschaftsbank). Die sind
häufig kulanter bei der Kreditvergabe vor allem wenn
zumindest ein kleines Guthaben auf dem Sparbuch unterhalten wird.
So kann man eventuell den ersten Wagen teil-finanzieren. Tipp: Möglichst
einen Job haben, wenn man das macht!
7)
Lebenslauf / Bewerbung /Jobs
Hier erstmal
eine Kurz-Zusammenfassung:
Bewerben
in Amerika ist nun doch ein wenig ein anders als in Deutschland.
Hier ein Schnellkurs in Sachen Bewerben in Amerika.
Zu einer amerikanischen Bewerbung gehören in der Regel die
folgenden Dinge:
Der Cover
Letter (Anschreiben / kurz gehalten, nicht länger als eine
Seite)
Das Résumé
(Lebenslauf / max. 1-2 Seiten)
Eventuell Musterbeispiele geleisteter Arbeit aus der Vergangenheit
Referenzen
(ca. 3 Namen mit Adressen und Telefonnummern / die Referencen werden
in der Regel erst auf der Application Form beim Vorstellungs-gespräch
angegeben bei rein telefonischem Bewerbungsvorgängen
kann der Arbeitgeber diese Angaben auch schon eher erfragen)
Thats
it! Die amerikainische Bewerbung enthält NICHT wie bei deutschen
Bewerbungen Zeugnisse, Bilder, etc... unter keinen Umständen
sollte man diese Dinge mit den anderen Bewerbungsunterlagen versenden.
Sonst
alles auf gutes Papier in einen einfachen Umschlag mit gedruckter
Adresse, per Fax oder als Email-Attachement versenden (Word Dateien
sollten als üblicher Standard betrachtet werden).
Das Resume
(der Lebenslauf) ist der Kernpunkt einer Bewerbung hier in den USA.
In der Regel werden Schulabschluß und andere Sachen nie wirklich
überprüft, sofern es sich um einen normalen, durchschnittlichen
Job handelt. Versuchen Sie Freunde oder Arbeitskollegen als Reference
anzugeben. Diese Referencen werden wahrscheinlich von der jeweiligen
Firma angerufen und über den Bewerber (Sie) befragt! Stimmen
Sie sich mit den Referencen ab, damit nichts falsches oder unwahres
gesagt wird. Der Lebenslauf sollte nicht bescheiden sein. Hier werden
die Sachen alle hochgelobt und aufgebauscht. Die deutsche Lehre
kann hier zum Beispiel als College angegeben werden wir haben
auch schon von jemandem gehört, der das noch höherwertig
dargestellt hat (=Uni-Abschluß). Man soll nicht lügen,
aber es kommt einfach darauf an, wie man eine Sache beschreibt oder
umschreibt sonst braucht man sich nicht zu bewerben
die Resonanz wäre gleich Null. Stellt man aber alles richtig
gut dar, bekommt man auch Resonanz auf seine Bewerbung. Auch hier
gilt - Informationen einholen, um sicher zu sein, daß die
Bewerbung Amerikanischen Richtlinien entspricht. Es gibt ein Buch
vom Falken Verlag, das Amerikanische Bewerbungen (Lebensläufe,
Anschreiben, Vorstellungs-gespräche) erläutert. Ist zwar
auch nicht der super Ratgeber, aber es hilft schon mal weiter und
ist ein erster, guter Schritt. Weitere gute Bücher, allerdings
auf Englisch sind der Job Finders Guide und der Resume
Almanac. Eine Suche im Internet bei zum Beispiel http://www.amazon.com
kann da zum Erfolg führen.
Wir haben
aber auch auf unserer Reiseziel Colorado Webseite (http://www.reiseziel-colorado.com)
eine ausführliche Buchliste für den Auswanderer zusammengestellt.
Dort kann sich der Auswanderungs-interessierte die passende Literatur
aussuchen und auch gleich bestellen! Schauen Sie auch in die Tageszeitungen
- vor allem Sonntags und suchen Sie dort nach Informationen bezüglich
Bewerbungen und Jobs. Dort finden Sie auch Informationen über
Job-Fairs (Job Messen). Das sind Veranstaltungen in Hotels, wo viele
Arbeitgeber gleichzeitig vertreten sind und Jobs anbieten - teilweise
direkt mit Interview-Möglichkeit und es werden manchmal sogar
dort Jobangebote gemacht. Ein Besuch auf so einer Jobmesse lohnt
sich sehr! Nehmen Sie also viele Resumes mit und kleiden Sie Sich
entsprechend zwar sieht man dort auch viele Leute in Jeans
und T-Shirts, aber es gibt immer nur eine einzige Möglichkeit
für einen ersten Eindruck es muß ja nicht immer
ein Anzug mit Krawatte sein!
Eine andere Art, einen Job zu finden, ist mit Hilfe einer Employment
Agency. Ok, man hat am Anfang keine oder nur wenige Benefits (Krankenversicherung,
401K oder Übernahme von Studiengebühren.), aber die Leute
haben oft Computer-Programme, die einen testen (technische Fähigkeiten,
Fachwissen, Computer-Skills, etc.). Solche Test-Ergebnisse zeigen
Arbeitgebern dann, was man kann, welche Skills (Fähigkeiten
) man vor-zuweisen hat. Diese Agencies haben oft auch
gute Verbindungen zu Firmen und wissen über Jobs bescheit,
die nie in der Zeitung auftauchen. Christoph hat so seinen ersten
Job hier in den USA bekommen. Solche Employment Agencies gibt es
auch, die sich auf Fachbereiche spezialisiert haben z. B.
für den IT Bereich (Computer Technologie).
Eine weitere
Möglichkeit ist das Internet. Viele gute Webseiten helfen einem
bei der Jobsuche. Auch der Besuch auf den Webseiten des Wunsch-Arbeitgebers
kann lohnenswert sein. a) Sieht man, welche Job-angebote existieren
und b) kann man sich häufig direkt dafür bewerben.
Hier die
großen Jobseiten im Internet:
http://www.monster.com
http://www.hotjobs.com
http://www.computerjobs.com
http://www.dice.com
http://www.headhunter.net
http://www.ajb.dni.us/
http://www.careerbuilder.com/
http://careers.yahoo.com/
http://www.techies.com
http://www.careershop.com/
http://www.joboptions.com
8) Telephon
Ferngespräche
und Faxe nach Deutschland kosten Geld. Wenn man sich aber den richtigen
Anbieter dafür aussucht, kann man sehr viel Geld sparen. Wir
zahlen zum Beispiel nur $0.09/Minute, egal welcher Tag oder welche
Uhrzeit. Keine besondere Vorwahl erforderlich und guter Service.Geht
man mit AT&T oder MCI kann man auch $0.35 pro Minute ausgeben.
Es gibt noch preiswertere Firmen als die, die wir benutzen, aber
sehr oft läßt hier der Service zu wünschen übrig.
Wir hatten so einen Anbieter für 4 Monate und haben dann gewechselt.
Warum? Nun ja, Customer Service war nie erreichbar und die Rechnungen
kamen mit Monaten Verspätung und waren fällig gestellt,
bevor die Rechnung überhaupt geschrieben worden war. Wir warten
noch immer auf die November-Rechnung 1998 und jetzt ist schon Mitte
April 2001. Unser Neuer Anbieter schickt mit der Rechnung sogar
Statistiken, welche Nummer am häufigsten angerufen wurde und
andere Informationen über unser Telefon-Verhalten, teilweise
sogar als Charts.
Für
den Anfang kann man auch den Erwerb und Gebrauch von Telefonkarten
in Erwägung ziehen. Diese Karten können in Supermärkten,
Tankstellen oder auch im Wal-Mart bzw. Kmart erworben werden. Es
gibt natürlich Preisunterschiede, die aber in der Regel nicht
zu groß ausfallen. Vorteil dieser Telefonkarten ist, daß
man sie überall mit hinnehmen kann. Man wählt eine 800er
Nummer und gibt dann den Code der Karte. Vor jedem Gespräch
erfährt man dann noch, wieviel Einheiten vorhanden sind. Empfehlung:
nehmen sie keine Karte unter 60 Minuten, wenn Sie die Absicht haben
damit nach Deutschland zu telefonieren, da sich die Einheiten dann
in etwa halbieren.
9) Belege / Quittungen
Sammeln
Sie alles an Belegen und Quittungen - vor und nach der Auswanderung.
Ist zwar eine Menge Papierkram, aber so kann man mit Quicken oder
Money Software seine Ausgaben verfolgen. Vor allem am Anfang ist
das eine sehr nützliche Sache. Erstellen Sie ein Budget und
geben Sie nur Geld aus, was Sie auch haben. Vermeiden Sie am Anfang
die Kreditauf-nahme für reine Konsumgüter - es muß
sich erstmal alles einpendeln. Wer weiß schon, ob der erste
Job auch der richtige ist. Vielleicht wechseln Sie ja nach 2 - 3
Monaten schon wieder, weil man woanders mehr verdient oder weil
man umzieht. Wir haben uns an diese Regeln gehalten und erst mit
gestiegenem Einkommen auch die Ausgaben erhöht. Denken Sie
daran, hier ist vieles anders und man muß sich erstmal einleben
und an alles gewöhnen. Vermeiden Sie unnötige Ausgaben
- man muß nicht direkt ein Cell-Phone (Handy) haben und auch
den coolen Pager braucht man nicht direkt. Übrigens gibt es
auch Pre-paid Cell phones. Da sind zwar die Minutenpreise arg hoch,
man erspart sich aber die Bindung an einen langen Vertrag. Sprint
hat übrigens einen Plan, den man jederzeit kündigen kann
- ohne Strafgebühren.
Die Belege
und Quittungen kann man auch gut für die Steuerklärung
verwenden. Eventuell findet man ja doch noch die ein oder andere
Ausgabe, die steuerabzugsfähig ist.
10)
Auto-Kauf
Ein Autokauf,
vor allem beim Gebrauchtwagen, kann ganz schön stressig sein
und man kann dabei ganz schön übers Ohr gehauen werden!
Besorgen Sie sich ein Buch, wie man einen Gebrauchtwagen kauft (How
to Buy a used car) und lesen es. Besorgen Sie sich auch das Kelley
Blue Book (Schwacke Liste der USA) oder lesen die Seiten Online
(www.kbb.com). Wenn Sie ein Auto kaufen wollen, müssen in der
Regel Sie dem Händler ein Angebot machen, solange Sie nicht
den Sticker Preis bezahlen wollen. Die Preise auf dem Sticker sind
meistens Mondpreise und der Händler wartet nur auf einen Dummen,
der das Auto für den Preis kauft (Hinweis: ein paar wenige
Händler haben ihr Vertriebssystem so geändert, daß
der Kunde auch beim Gebrauchtwagen nicht mehr handeln muß).
Unser Mini-Van sollte zum Beispiel im Februar 1998 $13,000 USD kosten
(laut Sticker) - wir haben ihn aber für $8,350 USD bekommen.
Die Verhandlungen beim Autokauf sind lang und schwierig und die
Händler und Verkäufer werden viele Tricks probieren
vor allem spielen die auch auf Zeit und versuchen so, den Kunden
weichzukochen. Bleiben Sie standhaft und bei Ihrem Angebot, daß
Sie abgegeben haben. Das Angebot sollte schon fair sein - der Händler
will ja auch Geld verdienen - das Angebot sollte also schon irgendwie
einen fairen Marktpreis widerspiegeln. Beim Mini-Van habe ich zum
Beispiel 3 Verkäufer verschlissen, bis der Manager
mir den Preis zugestand. Denken Sie immer daran, daß hier
in den Staaten noch die Sales Tax (Mehrwertsteuer) auf den ausgehandelten
Preis kommt. Hier in Colorado kann das zwischen 3.8% und 7.5% sein.
Besorgen Sie sich schon Ver-sicherungsschutz oder zumindest eine
mündliche Zusage von einem Versicherungsagenten bevor Sie zum
Händler gehen. Und fragen Sie auch, welche Modelle preiswert
im Versicherungsschutz sind bzw. welche Modelle der Versicherungsagent
nicht empfehlen kann, da einfach zu teuer in der Versicherung. Nehmen
Sie kleine Agenturen, die mehrere Versicherungen vertreten, weil
die versichern Sie auch halbwegs preiswert - Sie müßen
auch hier in den USA erst den Rabatt erfahren, genaus wie in Deutschland!
Viele Agenten versuchen auch zu tricksen - mal zu Ihrem Vorteil,
mal zum Nachteil. Die meisten großen Versicherungen erwarten
zum Beispiel, daß man den Führerschein des Staates wo
man wohnt mind. 3 Jahre hat, um einem die guten Rabatte zukommen
zu lassen. Sonst sind sie nämlich sehr teuer, wenn man diese
Bedingung nicht erfüllt. Fragen Sie nach, bevor Sie etwas unterschreiben.
Lassen Sie den Agenten schriftlich bestätigen, daß keine
(z.B.) 3 Jahresfrist für den Führerscheinbesitz besteht
(nur mal so als Beispiel. Wir wurden so fast ausgetrickst, aber
(!!) - das Gesetz hier in Colorado schreibt vor, daß sich
die Ver-sicherung einen Monat an das ursprünglich gemachte
Angebot halten muß. Wir hatten so, nachdem uns die Versicherung
den teureren Vertrag aufs Auge drücken wollte, einen Monat
Zeit uns eine neue Versicherung zu suchen. Die neue war dann genauso
preiswert wie die ursprünglich andere Versicherung - auch ohne
3 Jahre Colorado Führerschein. Wir hatten halt den Ärger
und die Lauferei. Der Agent und diese Versicherung (State Farm)
sind so allerdings für uns gestorben. Wir haben jetzt einen
sehr guten unabhängigen Agenten an der Hand, der sehr freundlich
ist und uns sehr hilft!
Beim Neuwagen-Kauf
gelten etwa dieselben Regeln. Hier kann man aber zum Beispiel Rabatte
bekommen, die nicht der Händler gibt, sondern der Hersteller.
Die Händler versuchen so natürlich mehr Gewinn zu machen.
Sie machen Dir dann ein Angebot, was arg günstig erscheint
- aber nur mit Hilfe des Rabattes des Herstellers. Man muß
also im Prinzip erst den Preis mit dem Händler aushandeln und
dann den Rabatt ab-ziehen. In der Praxis sieht es dann so aus, daß
man den kompletten Preis in einem Rutsch aushandeln muß. Seien
Sie also gut informiert über Listenpreise, Händler Einkaufspreise
und Rabatte. Rechnen Sie vorher aus, was Sie bereit sind zu zahlen
- auch die monatlichen Raten, falls Sie finanzieren müssen
oder wollen. Die Händler spielen mit verdeckten Karten und
versuchen das Auto über die monatliche Rate zu verkaufen -
so verstecken sie den Preis für den Neuen und den Trade-in
Preis für den Gebrauchten (falls vorhanden) und die Zinsrate
(%). Wenn man also vorher ausrechnet, wieviel man für den alten
Wagen haben will, was man bereit ist, für den Neuen zu zahlen
und wie hoch dann nach eventuell zusätzlicher An-zahlung die
monatliche Rate ist- kann man leicht sehen, ob der Händler
ein gutes Angebot macht oder nicht. Es gibt genügend Händler
(außer in sehr ländlichen Gebieten) - bei nicht gefallen
einfach rausgehen und die Verkäufer stehen lassen. Man ist
ja zu nichts verpflichtet. Manchmal laufen die Verkäufer sogar
noch bettelnd hinterher (ist uns tatsächlich passiert) und
bitten einen, doch wieder hereinzukommen.
11) Social Security Card
Das ist
eigentlich das erste, was Sie sich besorgen sollten. Diese Karte/Nummer
wird für alles verlangt und benötigt. Ob Wohnung, Bankkonto
oder was weiß ich. Ohne die Social Security Number (SSN) bekommen
Sie keinen Mietvertrag - sprich, kein Apartment. Gehen Sie also
direkt am ersten Tag zum Amt (Im Telefon-buch im US
Government Teil finden Sie die Adressen) und beantragen die
SSN. Nach 3-5 Tagen kann man dann die SSN schon vorab telefonisch
erfragen (Abweichungen möglich). Wichtig - Sie brauchen eine
US-Adresse, zu der die Karte geschickt werden kann.
12)
Führerschein
In Colorado
kann man als Deutscher seinen Führer-schein eintauschen, d.
h. man braucht keine Prüfung machen. Spart eine Menge Zeit
und ein wenig büffeln. Sie müssen allerdings das häßliche
Deutsche Teil komplett abgeben. Wir haben das gemacht, denn falls
man nach D-Land zurückkehrt, kann man den Führerschein
ja als verloren melden, wenn die Straßenverkehrs-behörde
sich weigert, den US Führerschein umzu-schreiben - außerdem
haben die Deutschen Beamten ja über alles Kopien und Unterlagen
im Archiv. Es lebe die Deutsche Gründlichkeit. Hier kann man
sich für den Urlaub in D-Land ja einen Internationalen Führerschein
holen.
13)
Umzug
Wir haben
damals fast alles verkauft und nur die persönlichen Dinge sowie
antiquare Möbel nachkommen lassen. Nehmen Sie nur mit, was
Sie wirklich für notwendig halten. Das spart Ihnen eine Menge
Geld für den Nicht-Transport. Eventuell kann man ja Sachen
bei Freunden oder Verwandten einlagern lassen. Richten Sie sich
auf ca. 2-3 Monate Lieferzeit ein. Wir haben damals daher 2 Tassen,
Besteck, ein paar Teller im normalen Gepäck mitgenommen, um
so die erste Zeit zu überleben. Für Gäste gab es
solange Pappbecher und -Teller. Geht alles und spart das wichtige
Geld für andere Dinge. Holen sie sich mehrere Angebote für
Container oder Überseekisten ein. Lassen Sie sich alles schriftlich
bestätigen. Wir haben das damals leider nicht so sorgfältig
gemacht und wurden mit mehreren Hundert Mark an zusätzlichen
Kosten bestraft!! Das von uns erwählte Umzugsunternehmen
aus Hilden hat uns im wahrsten Sinne des Wortes betrogen. Das Unternehmen
klingt vom Namen her, nach Erfahrung im Trans-Atlantik Geschäft,
aber im Nachhinein, können wir das nicht bestätigen
auch deren US Partner waren unzuverlässig, langsam und nicht
sehr kooperativ! Kühne & Nagel dagegen hatte uns damals
ein preislich ganz gutes Angebot gemacht, wir haben uns nur leider
gegen sie entschieden. Probieren Sie die doch mal aus. Fragen kostet
ja nichts. Sie können uns ja Ihre Er-fahrungen mitteilen
sofern Sie wollen, veröfentlichen wir Ihren
Bericht dann auch!
14) Video
Deutsche
Videokassetten lassen sich in den USA üblicherweise nicht abspielen,
da die TV-Systeme unterschiedlich sind (PAL / NTSC). Umgekehrt existiert
natürlich dasselbe Problem. Es gibt aber einen Videorecorder,
der kann PAL Kassetten abspielen und NTSC-Kassetten in PAL konvertieren,
d. h. diese US-erstellten Kassetten können dann auch in Deutschland
abgespielt werden. Das ist sehr hilfreich, wenn man eine Videokamera
besitzt und ab und zu bewegte Aufnahmen nach Deutschland schicken
will oder aber deutsche Kassetten abspielen möchte, die die
Lieben aus Deutschland schicken. Hier ist das Gerät AIWA HV-MX1
Man kann
ihn auch preiswerter übers Internet bestellen, aber es ist
vielleicht besser, wenn man den Verkäufer vor Ort hat, an den
man sich wenden kann. Wenn es nämlich technische Probleme gibt,
kann man sich immer an den Händler wenden, vor allem wenn der
einen eigenen Service hat und Probleme direkt vor Ort lösen.
Wir haben unseren VCR bei Robert Waxmann (jetzt Wulf Camera) hier
in Denver gekauft. Die sitzen mit mehreren Läden hier vor Ort
und haben eine eigene Werkstatt. Es gibt wohl noch einen anderen
VCR von Panasonic, der dieselben Möglichkeiten bietet und wohl
noch besser ist, aber er kostet ca. $1,999.00 . Wir haben ihn auch
nirgends finden können muß man wohl bestellen.
Generell kann man aber sagen, daß Geräte wie TV oder
VCR hier wesentlich billiger sind. Es gibt Videorecorder schon ab
$79.00, es ist nur die Frage, wie die Qualität dieser Geräte
ist. Außerdem sollte man darauf achten, daß Anschlüsse
für die Camera und den VCR am TV sind. Aber wem sagen wir das!?
15)
Möbel
Preiswerte
Möbel kann man gut im Wal-Mart oder im Kmart kaufen. Ist nichts
besonderes, aber preiswert und für eine Übergangszeit
ganz OK. Wir waren ganz froh, so erstmal preiswert davon zukommen,
denn am Anfang, wenn man ohne Job da steht, ist jede un-nötige
Ausgabe ein Risiko. Wir haben dann erst auch nach und nach richtige
Möbel gekauft - nachdem wir Jobs hatten und besser abschätzen
konnten, ob unser Budget es überhaupt erlaubt. Auch Garage
Sales sind eine gute, preiswerte Quelle für Möbel - allerdings
muß man hier sicher noch mehr Abstriche an Qualität machen.
Auf die gleiche Art kann man aber hinterher seine eigenen billigen
Möbelstücke loswerden und bekommt noch ein paar Dollar
dafür.
16) Achtung! Pssst!
Seien
Sie nicht zu mitteilungsbedürftig, daß Sie gerade eingewandert
seit, z. B. wenn Sie ein Auto kaufen oder wo es um Verhandlungen
irgendeiner Art geht. Dutzende Autoverkäufer haben plötzlich
Verwandte in Deutschland gehabt, waren dort mit der US Army stationiert
oder direkte Vorfahren kamen aus Deutschland. Irgend etwas in der
Art taucht immer auf und der jeweilige Verkäufer versucht so,
den Neu-Kunden leichter zu einer Entscheidung zu überreden.
Manch anderer Immigrant versucht es dann auf die Kumpel-Tour (wir
sind ja beide fremd hier und sollten zusammenhalten und wenn Du
ein Auto bei mir kaufst, dann - ) Forget it! Immer
so etwas im Hinterkopf behalten!
17)
Einkaufen
Sie können
natürlich in jeden Supermarkt gehen und dort einkaufen. Mal
teuer, mal günstig. Probieren doch mal Costco oder den Sams
Club aus. Man zahlt eine jährliche Gebühr (um die $45)
und kann aber dann viele Sachen zum Großhandelspreis einkaufen
- bei Costco sogar Benzin. Da hat man die $45 schnell wieder raus
und spart wirklich Geld. Einziger Nachteil: Oft gibt es nur Großpackungen.
Kaufen Sie sich die Sonntagszeitung - dort sind immer Coupons drin,
die einem Rabatte auf bestimmte Artikel geben. Hier mal 50 Cents
weniger oder 2 Artikel für den Preis von einem. Da gibt es
dann auch schon mal das Glas Nutella für nur knapp über
3 Dollar.
18)
Deutsches Finanzamt
Das Deutsche
Finanzamt läßt nicht locker wenn Sie weg sind. Die wollen
sogar Steuern auf Ihr US-Einkommen haben, sofern man während
des Jahres auswandert. Dies kann man umgehen, wenn man seine Auswanderung
per 01.01. erfolgen läßt bzw. keine deutschen Einkünfte
in einem Kalenderjahr hat. Naja, oder aber man lebt halt bis zum
Ende des Jahres nur von seinen deutschen Ersparnissen. Die müssen
einem erst mal das Gegenteil beweisen können. Ist natürlich
nicht im Sinne der Deutschen Behörden und als braver Bürger
soll man nicht lügen - vor allem nicht gegenüber dem Finanzamt.
Stimmts?! Für Finanzbeamte gelten da natürlich andere
Regeln, denn die dürfen den Bürger anlügen und ihm
falsche Informationen mitteilen - nicht wahr - Finanzamt Krefeld!?!
Soviel dazu - bildet Euch selber ein Urteil. Wir haben es schon
hinter uns!
19)
Dollar Konto
Tja, der
hohe Dollarkurs hilft natürlich nicht beim Auswandern - ganz
im Gegenteil. Ein wenig Linderung und gleichzeitig eine Hilfe beim
Auswandern ist ein US-Dollar Konto. Nur die Frage: Wo? Hausbank,
Banco De Santander, direkt in den USA ?? Wir hatten damals ein Konto
bei der American Express Bank in Frankfurt und zwar wegen folgender
Vorteile: a) Hohe US-ähnliche Verzinsung b) Das Geld kann in
Traveller Cheques verfügt werden c) anders als andere Banken
kann das Geld von dort aus auch direkt in die USA überwiesen
werden, ohne daß man es erst zurück tauschen muß
in die DM/Euro-Währung d) man überweist DM und es wird
zum aktuellen Mittelkurs + 1% in Dollar umgerechnet = entspricht
in etwa den Ge-bühren, als wenn man Traveller Cheques erwirbt
e) American Express ist eine angesehene, in Deutschland zugelassene
Bank, so daß man sich nicht viel Sorgen bezüglich Sicherheit
machen muß. Nachteil: Falls der Dollar-Kurs massiv nachgeben
sollte, hat man natürlich das Währungsrisiko. Unserer
Meinung nach wird das aber durch die höhere Verzinsung aufgefangen
bzw. abgemildert. Die Vorteile liegen klar auf der Hand wie
oben beschrieben!
20)
Krankenversicherung
Wir hatten
damals eine Auslandskrankenversicherung bei der DKV. Die verlangen
nur geringe Selbstbeteiligung bei Inanspruchnahme. Dazu kommt, daß
die Beiträge im ersten Jahr sehr niedrig sind, was die monatlichen
Kosten niedrig hält. Die Krankenversicherung wird allerdings
ab dem zweiten Jahr sehr teuer - also rechtzeitig in den USA um
Schutz kümmern. Die Versicherung kann auch jederzeit gekündigt
werden - keine langen, sinnlosen Kündigungsfristen. Bei Kurzbesuch
in Deutschland deckt sie auch dort Leistungen ab. Ein Versicherungsmakler
wird Ihnen alle Details nennen können! Wir hatten nach kurzer
Zeit Versicherungsschutz durch unsere Arbeitgeber und haben dann
der DKV Good-Bye gesagt!
Weitere
Auswanderungs-Tipps befinden sich auf der folgenden Seite. Allerdings
behalten wir diese Seiten den Käufern unseres Buches als zusätzlichen
Bonus vor. Sofern Sie unser Buch besitzen, können Sie Zugriff
auf die folgenden Seiten bekommen.
Sie finden
den User ID auf Seite 7 (vorletztes Wort) und das Passwort auf Seite
14 (letztes Wort) - bitte alles klein schreiben. User ID und Passwort
werden von uns gelegentlich gewechselt!
Zu
den weiteren Tipps & Tricks
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